Geschichtliches:
1651
Neubau der Orgel durch Carlo Prati für Nauders mit 6 Registern und Tremulant nach Vertrag vom 29. Dezember 1650.
1661
Überholung durch Prati (Inschrift am Gehäuse: "Adi 7 Novembro 1661 è stato comodato questo organo da me C. P.").
1812
Aufstellung in Goldrain. Andreas Mauracher versieht die Orgel mit zwei neuen Keilbälgen sowie einer neuen Pedal-Windlade mit zwei Registern: Posaune 8' und Octavbaß 8'. Pedalumfang: C - f° mit kurzer tiefer Oktave (14 Töne).
1859
Franz (I) Reinisch (Steinach am Brenner) erneuert die beiden Pedalregister und ändert zugleich die Pfeifenfolge. Die Tasten cis° und dis° werden mit den Tönen Cis und Dis besetzt. Das Manual erhält zusätzlich Prinzipal 8' und Gamba 8'; die Schleifen für beide Register werden auf der Kanzellen-Unterseite angebracht. Der Manual-Windkasten wird erneuert. Die Namen der Prati-Register werden modernisiert. Stock und Raster werden für Mixtur 2fach anstelle von Superottava 1' umgearbeitet (C: 1' + 2/3'; c°: 2' + 1 1/3'); ob die Reihen 2/3' und 2' je eingesetzt worden sind, ist fraglich. Quinte 1 1/3' repetiert auf c° in 2 2/3'.
1939
Leopold Stadelmann (Eggen) macht aus der Gamba 8' ein Salicional 8', wobei er die Metallpfeifen der Mittellage (e°-h¹) austauscht. Er erneuert außerdem die Manualklaviatur.
1988-89
Paolo Ciresa (Bozen) restauriert die Orgel. Die beiden Zusatz-Register werden entfernt, die Manualklaviatur (samt zugehörigen Abstrakten, jetzt Drähte) erneuert, die Manualdisposition im Sinne von Prati berichtigt. Die Bezeichnungen der ersten vier Manual-Register sind durch originale Raster-Aufschriften belegt; die Repetitionen von Superottava (b¹: 2') und Quinta (d²: 2 2/3') haben sich aus der genauen Analyse des originalen Pfeifenbestands ergeben. Die Tonfolge des Pedals verbleibt im Zustand von 1859.
Was die Bausubstanz betrifft, ist das Instrument von Prati weitgehend erhalten geblieben. Nahezu drei Viertel des Manualpfeifenwerks gehören noch zum Originalbestand, darunter sämtliche Prospektpfeifen. Die Repetitionspunkte der beiden kleinsten Register weichen von den üblichen Gepflogenheiten des italienischen Orgelbaus ab. Auffällig ist die Basierung auf Principale 4' (statt 8') mit der Konsequenz, dass Flauto in ottava nun auf 2' statt auf 4' steht. Eine weitere Besonderheit ist die Besetzung der 8'-Lage mit einem gedeckten Holzregister.
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