Goldrain (Südtirol), Pfarrkirche St. Lucius in Tiss


^Ortsübersicht

 

vGeschichte

vDetailfotos

    

Carlo Prati, Trient, 1651

Goldrain Der Prospekt dieser Orgel gehört einem Typus an, der sich im Trentino häufig findet. Die Frontseite des Oberbaus bildet unterhalb der Gesimszone ein überhöhtes Quadrat, das von zwei kräftigen Schnecken-Halbsäulen mit Rebengewinde eingerahmt wird. Kannelierte ionische Halb- und Viertelsäulen unterteilen die nach außen abfallende Reihe der Prospektpfeifen (mitraförmige Aufstellung, "a cuspide") in drei Felder. Zwischengesimse über den Kleinfeldern teilen annähernd quadratische Öffnungen ab, die mit lockeren Ornamenten gefüllt sind; ähnlich luftig und spannungsreich sind die Schnitzereien der Schleierbretter direkt über den Pfeifen gestaltet. Der gesprengte Segmentgiebel rahmt ein Podest, auf dem ein Aufsatz fehlt. Bemerkenswert sind die sehr bewegt geschweiften Ohren mit je zwei gedrechselten Aufsätzen. Die Orgel besaß früher einen Rollvorhang, mit dem das Prospektfeld abgedeckt werden konnte, wenn sie nicht bespielt wurde.


Manual · C - c³ / 45      Pedal · C - f° / 14
1. Principale[4']      1. Octavbaß[8']
2. Superottava[1']      2. Posaune[8']
3. Quinta[1 1/3']
4. Ottava[2']
5. Flauto[2']
6. Bordone[8']

Die Register werden durch horizontal verschiebbare Hebel geschaltet.

Foto: I.G., 1979.

Literatur:
Alfred Reichling, Orgellandschaft Südtirol, Bozen 1982, S. 12, 58 f.
Hermann Theiner, Carlo Prati (1617-1700). Eine Orgel für die Pfarrkirche Nauders. In: Der Schlern 87, 2013, H. 6, S. 39-45.

  vGeschichte vDetailfotos