Orgelbauerlexikon
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Geb. 2. Aug. 1850 in Schwarzenberg (Vorarlberg), gest. 4. Jan. 1932 in Schwarzach (Vorarlberg), Sohn eines Wundarztes. Nach Absolvierung einer Tischlerlehre trat er im Jahre 1868 als Gehilfe bei Alois Schönach in Rankweil ein. Anschließend arbeitete er bei Balthasar Pröbstl in Füssen (November 1871 bis April 1872), März in München und Hechenberger in Passau. 1873 machte er sich in Schwarzenberg selbständig und stellte 1874 als op. 1 eine Orgel für Damüls (Vorarlberg) fertig (I/6). 1878 eröffnete er in Schwarzach eine Orgelbauwerkstatt, in der er später bis zu zehn Mitarbeiter beschäftigte.
Bis op. 11 (Warth, 1878, I/9) baute er mechanische Schleifladen. Anschließend ging er auf die mechanische Kegellade (bis op. 58, Egg, 1897, II/23) und schließlich auf die Pneumatik über. Großen Wert legte er auf solide Ausführung und vollendete Intonation. Trotz der Abkehr von Einzelaliquoten behielt er eine Vorliebe für das Klangelement der Terz. War kein Cornett disponiert, bezog er die Terz in die Mixtur ein.
Im Jahre 1911 ging die Werkstatt durch Verkauf auf den Sohn Josef über.
Werke (Auswahl):
Bregenz (Vorarlberg), Landesausstellung, 1881 (II/15) · Lauterach (Vorarlberg), Pfk., 1883 (II/20) · Neustift b. Brixen, 1889 (II/27) · Kuens, 1891 (I/7) · Innsbruck, Servitenkirche, 1891 (II/13; 1900 zusätzlich zwei Hochdruckstimmen der Fa. Weigle) · Gargazon, 1892 (I/6; seit 2005 in Schenna, alte Pfk.) · Untermieming, 1892 (II/16; 1899 erweitert auf II/17) · Fulpmes, 1893 (II/16) · Innsbruck, ev. Kirche, 1895 (II/9; seit 1907 in Matrei a. Br., Hl. Geist) · Kennelbach (Vorarlberg), 1897 (II/16; reinpneumatisches System nach C. G. Weigle) · Mittewald, 1898 (II/11; erste reinpneumatische Orgel in Tirol) · Mölten, 1899 (II/20; pneumatische Kegelladen) · Katharinaberg, 1902 (I/8) · Vöran, 1903 (II/10) · See (Paznauntal), 1903 (I/11) · Lustenau (Vorarlberg), 1904 (II/30) · Naturns, 1904 (II/15) · Inzing, 1905 (II/21; Umbau) · Kiens, 1905 (II/21) · Burgstall, 1905 (II/10) · Flirsch, 1906 (I/14) · Abtei, 1906 (II/26) · Bozen-Gries, Konviktkapelle, 1906 (II/11) · Bozen-Gries, Stiftskirche, 1907 (II/30 + 5; Doppelorgel mit elektropneumatischer Traktur zur Chororgel) · Jenbach, 1907 (II/24) · Oberhofen, 1907 (I/13) · Vils, 1907 (I/12) · Rankweil (Vorarlberg), Wallfahrtskirche, 1908 (II/69; Zwillingsmanuale und Pedaltransmissionen; 32 reale Reg.) · Natz, 1909 (II/16) · Campill, 1909 (II/17) · Elmen, 1909 (II/14) · Neustift b. Brixen, Pfk., 1909 (I/10) · Tiers, 1910 (II/18) · St. Ulrich in Gröden (pneumatische Taschenladen), 1910 (II/27) · Schwaz, Spitalkirche, 1910 (I/7).
Literatur:
Anton Behmann, prämiierte Orgelbau-Anstalt, Schwarzach (Vorarlberg), [1901; mit Werkverzeichnis].
Verzeichnis der seit Gründung des Geschäftes (1873) neuerbauten Orgelwerke, 1910.
Alfred Reichling, Orgellandschaft Südtirol, Bozen 1982, S. 26, passim.
Hans Nadler, Orgelbau in Vorarlberg und Liechtenstein, Bd. 4, o.O. [1986], nicht pag. [mit Werkverzeichnis].
Alfred Reichling, Art. Behmann. In: MGG2P, Bd. 2, Kassel/Stuttgart 1999, Sp. 953 f.
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