Seefeld, Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Oswald |
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Rieger Orgelbau, Schwarzach (Vorarlberg), 1993 Der von Raimund Glatter-Götz gestaltete und von Erwin Schwenniger (Seefeld) gefasste Prospekt lebt aus der Spannung zwischen Einheitlichkeit im Großen und Vielgliedrigkeit im Kleinen. Von einem neunachsigen Mittelteil sind links und rechts dreiachsige Seitenteile abgesetzt, hinter deren jeweils 3 x 3 Pfeifen (Principal 8' des Pedals: C - f°) die Pedalregister rechtwinklig zum Prospektverlauf ("auf Sturz") stehen. Hinter dem Mittelteil (Principal 8' des Hauptwerks: C, D - h¹) stehen Hauptwerk und Positiv gemeinsam auf durchschobenen Windladen (vgl. die Nummerierung der Register in der Disposition) und zuhinterst das Schwellwerk. Dadurch, dass große Pfeifen, zu schmalen Gruppen zusammengefasst, dominieren, ergibt sich eine Vielzahl von Senkrechten (vom Gehäuse oben und unten noch fortgesetzt), die der starken Breitenentwicklung entgegenwirken. Die Strenge der Komposition wird durch die zahlreichen Bogenelemente gemildert und zugleich verlebendigt. Besondere Erwähnung verdient die Gestaltung der neuen Empore (Entwurf: Siegbert Haas; Ausführung Josef Niederbacher jun., Imst), die in den Kirchenraum hineinragt. Eine luftige Stahlkonstruktion mit Glas-Brüstung lässt die Orgel samt Spieltisch vom Kirchenraum aus optisch zur Geltung kommen und fügt sich zugleich unaufdringlich in das von den gotischen Pfeilern geprägte Ambiente ein.
Schleifladen mit mechanischer Spieltraktur und elektrischer Registratur. Bei der Intonation mussten die Probleme, die der vom Kirchenraum etwas abgesonderte Aufstellungsort mit sich bringt, gemeistert werden, damit sich der Klang im Kirchenschiff behauptet. Foto: H.H., 1993.
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