Absam, Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Michael, Basilica minor


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Hauptgehäuse: Joh. Anton Fuchs, Innsbruck, 1776. Rückpositivprospekt: Andreas Mauracher, Kapfing, 1799.
Werk: Josef Aigner, Schwaz, 1841, unter Verwendung des Pfeifenmaterials der Vorgängerorgeln.

Absam Unter der Gewölbemalerei von Josef Anton Zoller (1780) baut sich vor der Mittelschiff-Westwand der barock überfangenen spätgotischen Hallenkirche das Gehäuse der Fuchs-Orgel von 1776 auf. Der fünfachsige Prospekt besteht aus einem überhöhten Mittel-Rundturm, zwei spitz vorragenden Zwischentürmchen und zwei asymmetrischen Außentürmen, deren Kranzgesims sich aufbäumt und sich in einer kleinen Volute überschlägt. Die Dynamik, die sich dadurch der Architektonik mitteilt, wird unterstrichen und gesteigert durch reichen Schnitzdekor, insbesondere durch die nach oben strebenden, quasi emporzüngelnden Aufsätze. In der Formensprache des Rokoko, die hier ungebrochen weitersprudelt, wirkt sich die bekannte provinzielle Verspätung aus. Das Rückpositiv ist mehr als zwei Jahrzehnte jünger, aber auch hier lebt im geschwungenen Grundriss wie in der Ornamentik das Rokoko noch kräftig nach. Die beiden aufgesetzten Vasen gehören indessen deutlich bereits der Folgegeneration an. Der im Großen dreiteilige, durch die Mittellisene vierachsig gegliederte Prospekt ist - hier kontrapunktierend zum Hauptwerksprospekt - typisch für Andreas Mauracher; er zeigt große Ähnlichkeit mit dem Prospekt des Brüstungspositivs von Jenbach. Mauracher hat nicht nur die Sockelzone des Rückpositivs, sondern auch die Abdeckungen der Windkastenspunde des Hauptwerks mit aufgesetzten Halbrund-Stäben versehen, die sich bei seinen Orgeln häufig finden. Am Gesamtbild der beiden Prospekte lässt sich also das Wirken zweier Orgelbauer - wenn nicht auf den ersten Blick, so doch auf den zweiten - deutlich ablesen.


Manual · C - f³ / 50
  1. Principal8'      C-f³ + 1 stumme Pfeife im Prospekt
  2. Mixtur 4fach1'      C: 1' 2/3' 1/2' 1/3'; c¹: 2' 1 1/3' 1' 2/3'; f¹: 2' 2' 1 1/3' 1'; c²: 4' 4' 2 2/3' 2'
  3. Cornet 3fach1 1/2'      C: 1 1/3' 1' 4/5'; fs°: 2 2/3' 2' 1 3/5'; cs³: 3 1/5' 2 2/3' 2'
  4. Superoctav2'
  5. Quint3'
  6. Octav4'
  7. Flöte4'      Holz offen
  8. Copl8'      Holz gedeckt
  9. Gamba8'
10. Viola8'      Holz offen
 
Positiv · C - f³ / 50
  1. Principal4'      D-f³ + 5 stumme Pfeifen im Prospekt
  2. Mixtur 3fach1'      C: 1' 2/3' 1/2'; f¹: 2' 1 1/3' 1'; f²: 4' 2 2/3' 2'
  3. Quint1 1/2'
  4. Superoctav2'
  5. Flöte4'      Holz offen
  6. Principal p.8'      C-H Holz gedeckt; ab c° Metall offen
  7. Copl8'      Holz gedeckt
 
Pedal · C - a° / 18
  1. Subbass :ged.16'      Holz gedeckt
  2. Subbass off.16'      Holz offen
  3. Octavbass8'      Holz offen
  4. Quintbass6'      Holz offen
  5. Pompart16'      Holz
  6. Posaun8'      Holz

Tuttizug [Pedalkoppel]

Foto: A.R., 2003.

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