Ortsübersicht
Prosp./Disp.
Detailfotos
|
|
Geschichtliches:
1852-53
Neubau durch Josef Aigner, Schwaz. Die Gehäusefassung (Maserierung mit sparsamer fein gezeichneter Ornamentierung, dazu Inschriften auf den Füllungen der beiden Türen im Unterbau) und Vergoldung besorgte lt. Inschrift "Carl Vonbun Maler Lackirer und Vergolder von Feldkirch in Vorarlberg 1854". Auf der linken Türfüllung sind die Namen von Wohltätern ausgeführt, die den Baubeginn 1852 ermöglichten. Auf der rechten Füllung steht: "ARTE ET INDUSTRIA / JOSEPHI AIGNER / DE SCHWAZ / TIROLENSIS / EXSTRUCTUM ET / PERFECTUM / FESTO S. COECILIAE / X. CAL: DEC: 1853." Am 7. November 1853 wurde "diese Orgel, welche eine gothisch geformte Fassung umgibt" vom Bozner Stadtpfarrorganisten Jakob Schgraffer und dem Organisten der Franziskanerkirche P. Johann Bapt. Schöpf kollaudiert. Die Kollaudatoren nannten Aigner "einen in seinem Fache sehr gewandten, erfahrenen und im Akkorde billigen Mann" und bezeichneten die Orgel als ein gelungenes Werk, "sowohl in Rücksicht der Auswahl der Stimmen und des dadurch erzielten runden, vollen kräftigen und für das Lokal angemessenen Tones, als auch seiner innern und äußern Struktur nach" [Bozner Wochenblatt, 19. Nov. 1853, S. 534].
Das Pedal wies ursprünglich eine andere Tasten- und Tonfolge auf: C - a° mit kurzer tiefer Oktave, auf den Obertasten der zweiten Oktave die Töne Cis, Dis, Fis und Gis. Diese Anordnung wurde von Aigner selbst nachträglich in die heutige vollchromatische Form gebracht.
Sämtliche Pedalregister sind in Holz ausgeführt, ebenso Coppel 8', die tiefe Oktave von Salicional 8' und die Pfeifen C-Ds von Principal 8'.
Besondere Beachtung verdienen die Papier-Aufkleber auf den Untertasten-Fronten mit eleganten klassizistischen Feston-Ornamenten, wie sie Aigner auch bei der Orgel der Pfarrkirche Brixen verwendet hat. Unikate ihrer Art sind die Registerschildchen sowie das Orgelbauerschild auf Papier unter Glas über der Manualklaviatur.
1918
Die Prospektpfeifen (E-fs², gs²) werden 1918 enteignet und nach dem Ersten Weltkrieg durch Zinkpfeifen ersetzt.
1979
Anläßlich einer Überholung der Orgel erneuert Paolo Ciresa die Prospektpfeifen in Zinn. Gleichzeitig verlegt er die Balganlage vom Dachboden auf die Empore (Magazinbalg aus zwei versetzt übereinandergelegten Keilbälgen gebildet).
|