Wohlfartstetter, Josef


^Orgelbauerlexikon

 

^Ortsübersicht

    

Geb. 31. Okt. 1865 in Hall, gest. 13. Nov. 1935 in Seefeld. Nach der Lehre bei Franz (II) Reinisch in Steinach a. Br. ging er im Herbst 1885 für gut drei Wochen zu Gebr. Mayer (Feldkirch), war anschließend ein halbes Jahr bei Franz Weber in Oberperfuss und schließlich anderthalb Jahre bei Schlimbach & Sohn in Würzburg tätig. Dort lernte er den damals in Süddeutschland üblichen Orgelbaustandard kennen (für Tirol vor allem ungewöhnlich: Kegelladen und chromatisches Pedal mit 27 Tönen), den er später bei seinen Neubauten verwirklichte (lediglich die kleine Orgel für Mathon erhielt Schleifladen). Nach der Rückkehr in die Heimat machte er sich 1887 in Hall selbständig und baute die Orgel der dortigen Stadtpfarrkirche um. 1892 verlegte er seine Werkstatt nach Mühlau b. Innsbruck (Ansitz Sternbach), 1896 nach St. Lorenzen im Pustertal (Ansitz Glurnhör). Der Gehilfe Josef Kirchebner (geb. 9. März 1869 in Voldepp, gest. 12. Jan. 1944 in Hall) wurde 1893 Kompagnon ("Wohlfartstetter & Kirchebner"). Wohlfartstetter wurde von Vinzenz Goller (damals Lehrer in Niederolang) sehr empfohlen. Im Jahre 1899 ging die Firma in Konkurs; die angefangenen Orgeln für Roppen und Karres wurden von Franz (II) Reinisch vollendet. Kirchebner ist noch bis etwa 1904 mit Reparaturarbeiten nachweisbar; er war später Eisenhändler. Von Wohlfartstetter ist nur bekannt, dass er in den 1920er-Jahren Kompagnon von Hans Eisenschmid in München war.

Werke:
Umhausen, 1889 (I/12) · St. Lorenzen, 1891 (II/21) · Niederolang, 1892 (II/20) · Mathon, 1893 (I/5; 1898 in die Salvatorkirche Hall transferiert) · Sexten, 1895 (Umbau) · Reith b. Seefeld, 1895 (I/9) · Vals, um 1896 (I/13; 5 Reihen für 10 Manualregister).