Hayl, Daniel


^Orgelbauerlexikon

 

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Gest. um 1621/22. Spätestens ab 1591 war er in Irsee bei Kaufbeuren ansässig. 1597 wurde er Bürger von Konstanz, wohnte aber weiterhin in Irsee. Archivalisch ist mehrfach überliefert, dass sich Hayl mit seiner ganzen Familie am jeweiligen Arbeitsort aufhielt. Sein Bruder war der aus Kaufbeuren stammende kunstfertige Subprior Abraham Hayl (gest. 1617) im Benediktinerkloster St. Mang in Füssen, der u. a. das Sprengwerk für die 1595-96 wahrscheinlich von Hans Schwarzenbach erbaute Füssener Orgel gefertigt hatte.

Werke (Auswahl):
Ravensburg, 1591 · Konstanz, Münster, Hauptorgel, 1591-92 (Renovierung) · Rheinau (Schweiz), Benediktinerabtei, Hauptorgel, 1592-94 · Konstanz, Münster, Chororgel, 1597-98 (Renovierung) · Ochsenhausen, Benediktinerabtei, 1599-1603 · Kaufbeuren, ev. Dreifaltigkeitskirche, 1604-05 · Landsberg am Lech, Pfk., 1607 · Stams, Zisterzienserabtei, Haupt- und Chororgel, 1610-12 (mit Söhnen Daniel und Hans Diepold) · Lindau, St. Stephan, 1612-13 (21 Reg.; mit Söhnen Daniel und Hans Diepold) · Andechs, Benediktinerabtei, 1615 (24 Reg.; mit Sohn).

Drei seiner Söhne waren ebenfalls als Orgelbauer tätig:
Simon
Daniel (II) (gest. nach 1638; Erbauer der Orgel für die Benediktinerabtei St. Peter in Salzburg, 1618-20)
Hans Diepold, wohl bloßer Mitarbeiter innerhalb der Familie.

Literatur:
Hermann Meyer, Orgeln und Orgelbauer in Oberschwaben. In: Zeitschrift des Historischen Vereins für Schwaben 54, 1941, S. 213-360; hier: S. 241 f.
Josef Wille, Die Orgelbauerfamilie Hayl aus Irsee. In: Kaufbeurer Geschichtsblätter 1, 1952-1954, S. 61-63.
Adolf Layer, Allgäuer Orgelbauer der Spätgotik und der Renaissancezeit. In: Allgäuer Geschichtsfreund 79, 1979, S. 69-77.
Ders., Die Orgelbauerfamilie Hayl aus Irsee. In: H. Frei (Hrsg.), Das Reichsstift Irsee, Weißenhorn 1981, S. 283-289.
Alfred Reichling, Art. Hayl. In: MGG2P, Bd. 8, Kassel/Stuttgart 2002, Sp. 1120 f.
Alfred Reichling / Matthias Reichling, Der Orgelbauer Daniel Hayl und seine Familie. In: Kurt Estermann (Hrsg.), Die Orgeln der Zisterzienserabtei Stift Stams, Innsbruck 2016, Teil 2, S. 122-127.