Churburg bei Schluderns (Südtirol). Tischpositiv


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Michael Strobl, Ammergau, 1559

Churburg Das älteste spielbare Instrument in Südtirol ist ein ungemein prächtig ausgestattetes Kammerpositiv, das zusammen mit den beiden siebenfaltigen Bälgen auf einem Tisch ruht. Die künstlerische Durchgestaltung der äußeren Erscheinung reicht bis zu den Oberplatten und Gewichten den beiden Bälge. Für die Zierknöpfe sowie für die Tastenbeläge und Registerknäufe wurde Elfenbein verwendet.
Die Breite des Positivs beträgt 95 cm, die Gesamthöhe 91 cm, die Tiefe einschließlich der Bälge 147 cm. Der auf der Klaviaturseite vorspringende Unterbau enthält die technische Einrichtung; der Oberbau das Klangwerk, also die Pfeifen. Auf der Sockelzone des Oberbaus erheben sich an den Langseiten je sechs, an den Schmalseiten je drei kannelierte Pilaster, auf denen die Attika mit Abschlussgesims aufsitzt. Der abnehmbare Gehäusedeckel hat die Gestalt eines niedrigen Mansardgiebeldachs. Zur strengen Renaissance-Architektur der Gehäuseteile bilden die reiche Intarsierung und das Gitterwerk in den Schallöffnungen einen belebenden Kontrast. Die Gitterornamente sind aus Kupferblech geschnitten, vergoldet und mit rotem Samt unterlegt.


Manual · C - g², a² / 41; 43 Töne C - a², h². Bass/Diskant-Teilung: c¹/cs¹
1. R [Regal]8'
2. O [Octav]2'
3. Z [Zimbl]1/6'      f°: 1/3'; f¹: 2/3'; f²: 1 1/3'
4. Z [Zimbl]1/4'      f°: 1/2'; f¹: 1'
5. Q [Quintez]1'
6. F [Filomela]       In Bass und Diskant je 1 Pfeife mit Wasserbehälter
7. C [Copl]2'      Durchgehend als Rohrflöte
8. G [Gezwitscher]       In Bass und Diskant je 3 in Schwebung gestimmte Pfeifen
9. C [Copl]4'      Gedeckt
- Kanaltremulant -

Die Klaviatur ist um einen Ganzton nach rechts verschiebbar, so dass der Teilungspunkt nach b°/h° wandert, der Ton E entfällt und an seine Stelle As tritt.

Foto: I.G., 1979.

Literatur:
Oswald Graf Trapp, Ritter Jakob Trapp auf Churburg (1529-1563). Schlern-Schriften 127, Innsbruck 1954, S. 24-27.
Egon Krauss, Die Renaissance-Orgel auf Churburg. In: L'Organo 10, 1972, S. 131-142.
Alfred Reichling, Orgellandschaft Südtirol, Bozen 1982, S. 9, 34-37.

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