Bozen-Gries (Südtirol), Stifts- und Pfarrkirche St. Augustin. Hauptorgel |
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Gehäuse: Joh. Anton (II) Fuchs, Innsbruck, 1787-88 (Ausführung: Joseph Zangl, Steinach a. Br.) Die vorgegebene räumliche Situation - drei Fenster in der Westwand des Kirchenraums - war bestimmend für die Verteilung von Hauptwerk und Pedal der ursprünglichen Orgel auf zwei Baukörper, die das große Mittelfenster quasi einrahmen und mit den beiden nach hinten zurückschwingenden Prospektfeldern zu ihm hinführen. Maßgebend für die maximale Entwicklung in die Breite waren die zwischen den Fenstern verbleibenden Wandflächen. Das kleine Positivgehäuse, das zu einem unbekannten Zeitpunkt zwischen die beiden großen Gehäuse gesetzt wurde, war zunächst höchstwahrscheinlich ein Brüstungspositiv. Ähnlich wie die ehemalige Wörle-Orgel von Maria Waldrast könnte auch dieses Instrument einstens mit einem freistehenden Spieltisch ausgestattet gewesen sein. Die teils nach innen, teils nach außen gerollten Volutengiebel sind charakteristische Merkmale des Fuchs-Stils. Die Fassade des Positivs hat zudem große Ähnlichkeit mit jener des Rückpositivs der ursprünglich auf die gleiche Werkstatt zurückgehenden Orgel von Grins am Eingang des Stanzertals (Nordtirol).
Foto: I.G., 1980. Literatur:
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