Dinstlinger (Distlinger, Tischlinger), Burkhard |
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Zuerst 1474 in Nürnberg nachweisbar, erscheint Dinstlinger in den 1480er-Jahren im Tiroler Raum. Wohl für Reparaturarbeiten holte ihn Erzherzog Sigmund 1484 vorübergehend nach Innsbruck. Am 8. Juli 1488 wurde er am dortigen Hof "in Scherm und als Diener ohn Sold aufgenommen". Anschließend verlegte Dinstlinger sein Tätigkeitsfeld in den Passauer Raum. Am 29. Sept. 1493 wurde er Bürger in Breslau; im folgenden Jahr kaufte er dort ein Haus bei der Mühlpforte. 1498 bezahlte ihn Friedrich der Weise u. a. für ein "gros positif an die Etsch gefurt". Es folgten Arbeiten in Nürnberg, anschließend in Bautzen und Freiberg, wo er 1506 eine Organistenpfründe stiftete. Die Verbindung zu Breslau brach nicht ab; er erhielt (nachweisbar 1504-10) von dort eine Leibrente ausbezahlt. 1506 wollte er sich wieder in Breslau ansässig machen, falls ihm Vergünstigungen zuteil würden; das Vorhaben wurde anscheinend nicht verwirklicht. Die letzte bekannte Orgel baute Dinstlinger 1507 für St. Stephan in Wien. Die Witwe Dinstlingers lebte noch 1547 im Neuen Spital zu Nürnberg. Dinstlinger war ein angesehener, sehr gesuchter Frühmeister des neuzeitlichen Orgelbaus. Mehrere seiner Orgeln waren zweimanualig und von ansehnlicher Größe. Als Prüfer der beiden Bozner Orgeln wie auch der Orgel für Sterzing fungierte Paul Hofhaimer. Der Nürnberger Johann Neudörfer berichtet 1547 in seinen Nachrichten von Künstlern und Werkleuten daselbst über Dinstlinger: "Man weiss noch von keinem, der diesem Meister Burkhart die grossen Werk zu machen gleich gewest ist. Er hielt viel Gesellen und Lehrjungen, sendet dieselben an alle Ort aus und liess sie arbeiten, darnach kam er und stimmet die Werk". Diese Beschreibung erweckt den Eindruck eines frühen Großbetriebs. Zu den Schülern Dinstlingers gehörte Blasius Lehmann aus Bautzen. Werke: Literatur: |