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Augustin Simnacher, Tussenhausen, 1725
Der doppelstöckige Prospekt dieser hinterspieligen Brüstungsorgel in der 1721 geweihten Kapelle ist in beiden Etagen fünfachsig gegliedert: Mittel-Rundturm - Außen-Spitztürme - kleine Zwischenfelder. Letztere sind im Obergeschoss ihrerseits doppelgeschossig, so dass sich insgesamt zwölf Pfeifengruppen ergeben. Der obere Prospekt ist mit 9 + 2 x 8 + 7 + 2 x 8 + 9 = 57 Pfeifen bestückt (die beiden äußersten stumm), der untere hingegen mit 11 + 10 + 9 + 10 + 11 = 51 Pfeifen (alle stumm). In gewisser Weise stellt diese Schauseite eine Art trompe-l'oeil dar: Der untere Prospekt lässt das Vorhandensein eines Unterwerks vermuten. Hinter den stummen Pfeifen ist jedoch der Subpass untergebracht. Der obere Prospekt suggeriert auf den ersten Blick ein Principal 4'; es handelt sich jedoch um ein Principal 8', das erst ab B im Prospekt steht, während die großen Pfeifen (alle aus Metall) innen stehen. Die Pfeifen im Obergeschoss der Kleinfelder sind nicht - wie gewöhnlich - stumm, sondern sie gehören dem Register Octav 4' an. Unter- und Oberprospekt sind durch ein verkröpftes Gesims, das den oberen Abschluss der Emporenbrüstung fortführt, voneinander getrennt. Auf dem Gebälk der oberen Spitztürme sitzen Putten, über dem Mittel-Rundturm befinden sich unter einem Diadem die Wappen Sternbach und Völs-Colonna als Hinweis auf den Auftraggeber Franz Andreas Freiherr zu Sternbach und seine Frau Maria Freiin Colonna von Völs. Die Schleierbretter mit Bandelwerk- und Laubmotiven sind auf die Pfeifenlängen abgestimmt und in den Türmen abgetreppt.
Manual · C - c³ / 45 |
1. Principal | 8' | | C-A innen; B-c³ im Prospekt |
2. Octav | 4' | | C-F Holz offen; a°-c² im Prospekt |
3. Mixtur 3fach | 2' | | C: 2' 1' 2/3'; c¹: 2' 1 1/3' 1'; c²: 2' 2' 1 1/3' |
4. Flaschelet | 2' | | C-d¹ Metall gedeckt; ds¹-c³ Metall offen |
5. Spizfletn | 4' | | konisch |
6. Fletten | 4' | | Holz offen |
7. Coppl | 8' | | Holz gedeckt |
8. Porton | 8' | | Holz offen; C-F abgeführt |
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Pedal · C - a° / 18 |
Subpass | 16' | | Im Unterbau, C-H liegend. Holz gedeckt; |
| | | + zwei zusätzliche 8'-Pfeifen B und H |
Foto: BDA.W.
Literatur:
Monika Oberhammer, Ein Frühwerk Augustin Simnachers in Innsbruck. In: Franz Caramelle (Hrsg.), Festschrift für Landeskonservator Dr. Johanna Gritsch anläßlich der Vollendung des 60. Lebensjahres (= Schlern-Schriften 264), Innsbruck/München 1973, S. 197 f.
Alfred Reichling, Die Orgel der Mariahilfkapelle in Innsbruck-Mühlau. In: Tiroler Heimatblätter 55, 1980, S. 17-23.
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