Churburg bei Schluderns (Südtirol). Tischpositiv


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Zusatzinformationen:

Das Instrument wurde im Jahre 1559 von Michael Strobl aus Ammergau für den kunstsinnigen Ritter Jacob VII. Trapp erbaut. Auf ihn und seine Liebe zur Musik beziehen sich die Widmungsinschrift über der Klaviatur und acht lateinische Distichen auf den Flächen der Attika, wobei auch des Erbauers und der künftigen Generationen gedacht wird. Der Dichter Nikolaus Moritsch lobt die Orgel: Was Kithara, Lyra, Flöte, Pauken und Sistrum einzeln zu bieten haben, töne alles zugleich aus der Orgel. "Sie weckt mit schmeichelndem Ton müden Geist, rühret das Herz und spendet tausendfach Freude."

Im Laufe der Zeit hatte das Positiv Schäden erlitten und war unspielbar geworden, glücklicherweise fehlte lediglich das Register Regal 8' komplett. Anlässlich der sorgfältigen Restaurierung durch Ahrend & Brunzema im Jahre 1969 wurden alle Schäden repariert, fehlende Teile ergänzt und das Regal in Anlehnung an Beispiele bei Praetorius neu gefertigt. Man sah davon ab, ein Spielregister, von dessen Vorhandensein sich noch geringe Spuren fanden, auf Vermutung hin zu rekonstruieren.

Unterhalb der Klaviatur befindet kein Windkasten, sondern ein Winkelbalken, auf dessen Winkel die zweigeteilten Stecher drücken. Strahlenförmig angeordnete Druckstangen wirken auf einen zweiten Winkelsatz, über den die Spielventile seitlich aufgeklappt werden. Auf diese Weise ergibt sich eine gleichmäßige Verteilung des Windes über die ganze Länge der durch acht Schiede unterteilten Kanzellenöffnungen. Die beiden Effektregister Filomela und Gezwitscher erhalten ihren Wind über längslaufende Kanäle in den Pfeifenstöcken durch Drücken der Untertasten (mit je nach Anzahl der gedrückten Tasten unterschiedlicher Wirkung).

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