Lana (Südtirol), Kapuzinerkirche


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Geschichtliches:

Die Säkularfeier zum 200jährigen Bestehen der Kapuzinerkirche im Jahre 1867 war der Anlass für eine Verlängerung der Kirche um 18 Schuh, den Einbau einer Empore und die Aufstellung einer Orgel von Angelo Agostini aus Padua. Von dieser Orgel lassen sich im Pfeifenbestand der heutigen Orgel noch folgende Register nachweisen, die jedoch mit Sicherheit nicht die gesamte Disposition ausmachten:

Principale bassi[8']
Principale soprani[8']
Ottava[4']
XV[2']
XIX[1 1/3']
XXII[1']
XXVI[2/3']
XXIX[1/2']
Voce umana [D][8']
Viola bassi[4']
Fluta reale [D][8']
Contrabassi[16' + 8']

Der Teilungspunkt zwischen Bass und Sopran lag bei cs¹/d¹.

Josef Aigner bezeichnete im Jahre 1883 die "aus kaum 11 deutschen Registern" bestehende Agostini-Orgel als "viel zu klein". Im folgenden Jahr (1884) baute er in das Gehäuse eine 16registrige Orgel ein, wobei er auch die vorhandene Manualklaviatur und einen Teil der Pfeifen mitverwendete. Das Instrument enthält heute mehr Agostini- als Aigner-Pfeifen.

1918 mussten die Prospektpfeifen abgeliefert werden. Im Jahre 1930 arbeiteten die Gebr. Panhuber aus Ottensheim bei Linz an der Orgel: Quint 3' wurde durch eine neue Gamba 8' ersetzt. Viola 8' wurde ausgeschieden; an ihre Stelle trat die alte Gamba 8', als Salicional umgearbeitet. Auf den freigewordenen Platz wurde eine Aeoline 8' gestellt; der Prospekt wurde mit neuen Zinkpfeifen bestückt.

1977 erfolgte eine Restaurierung durch Leopold Stadelmann, Eggen, wobei die Prospektpfeifen (nach einer Fotografie von 1911), Quint 3' und Viola 8' samt Rollvorhang neu gefertigt wurden. Die umgearbeitete Aigner-Gamba konnte zurückgewonnen werden.

Unter allen zweimanualigen Orgeln Aigners weist diese das Hauptwerk mit der geringsten Registerzahl auf. Jede Fußtonlage ist nur einmal vertreten. Trotzdem ergibt sich ein machtvoller Plenumklang, dem das Cornet Farbe und der Bordun 16' Fülle und Gravität verleihen Das Positiv ist als "Farbwerk" und Begleitmanual für Soli konzipiert. In der Disposition des Pedals, das auch den für Aigner charakteristischen Mixturbass (hier: 2' - 1 1/3' - 1' - 4/5') aufweist, wird das Streben nach guter Klangfundamentierung deutlich.

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