Egedacher, Joh. Christoph


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Joh. Christoph Egedacher Geb. 3. Jan. 1666 in München, gest. 13. Sept. 1747 in Salzburg, drittes der zwölf Kinder von Christoph (II) Egedacher. 1703 reiste er auf Kosten des Erzbischofs von Salzburg nach Trient, um die berühmte Orgel von S. Maria Maggiore zu studieren. Anschließend nahm er einen einschneidenden Umbau der Salzburger Domorgel vor. Am 6. Aug. 1706 wurde er als Nachfolger seines Vaters Hoforgelmacher. 1715 erbat er von Andreas Silbermann in Straßburg die Mensur der Vox humana für Salem. 1716 besuchte er Silbermann, um dessen "Arcanum" kennenzulernen. Die Beziehungen dauerten an; er überließ Silbermann auch eigene Mensuren. 1718 überarbeitete er die Salzburger Domorgel nochmals.

Der Aufenthalt in Trient wurde bestimmend für das weitere Schaffen von Joh. Christoph Egedacher, soweit es mehrmanualige Instrumente betrifft. Der bei Samber abgebildete dreimanualige Spieltisch der Domorgel mit Blickrichtung zum Altar wurde quasi zum Ahnherrn der späteren freistehenden Spieltische, wie sie für viele repräsentative Orgelbauten der Folgezeit im süddeutschen Raum charakteristisch sind. Joh. Christoph Egedacher baute zahlreiche Positive, darunter Tischpositive mit chromatischer Pfeifenstellung auch im Prospekt.


Werke (Auswahl):
Bergheim (Salzburg), 1704 (I/5) · Salzburg, Dom, 1705-06 (III/42; Umbau und Erweiterung) · Stuhlfelden (Salzburg), 1706 · Salzburg, Universitätskirche, 1708-09 (II/24) · Matrei i. O., St. Nikolaus, 1711 (I/4) · Gmünd (Kärnten), 1713 (I/8) · Obermauern, 1713 (I/6) · Salem (Baden), Zisterzienserabtei, Liebfrauenorgel, 1714-15 (II/30) · Maria Kirchental (Salzburg), Wallfahrtskirche, 1716 · Burghausen (Oberbayern), Stadtpfarrkirche, 1717 · Salem, Zisterzienserabtei, Dreifaltigkeitsorgel, 1719-20 · Sand in Taufers, Ansitz Neumelans, 1721 (I/4) · Kitzbühel, St. Katharina, 1722 (I/4) · Zell am Ziller, 1729 · Neumarkt b. Salzburg, 1729 · Gleink (Oberösterreich), Benediktinerabtei, 1732 (II/20) · Prien am Chiemsee (Oberbayern), 1738 · Panzendorf, undat. (I/4) · Unbekannter Ort, undat. (I/5; seit 1821 in der Gnadenkapelle Thierberg).

Literatur:
siehe Egedacher, Familie

Foto: Petschaft von Joh. Christoph Egedacher.